Studierende unseres Studiengangs und Studierende der Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik entwickelten in einem Projektseminar gemeinsam multimediale Storytellingformate, die aktuelle medienethische Probleme im Kontext der digitalen Medien thematisieren. Auf einer von den Fakultäten gemeinsam organisierten Ausstellung am 23.03.18 präsentierten drei ausgewählte Projektgruppen ihre Ergebnisse im Rahmen der Einweihung des neuen Studios des Instituts für Medien- und Phototechnik. Die Projektarbeiten stießen bei den Besucher*innen, zu denen auch Mitglieder des Hochschulpräsidiums, Kolleg*innen und Studierende sowie ehemalige Hochschulangehörige zählten, auf großes Interesse und positives Feedback.
Das Projektseminar wurde von Prof. Dipl.-Des. Nicole Russi (Institut für Medien- und Phototechnik an der Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik, Fach Gestaltung von Medien zum Thema multimediales Storytelling) und Prof. Dr. Ingrid Scheffler (Institut für Informationswissenschaft, Studiengang Online-Redaktion, Modul Ressortwissen: Kultur und Medien, an der Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaften) organisiert und durchgeführt.
Die Studierenden der Studiengänge Online-Redaktion und Medientechnologie brachten praktische und theoretische Kenntnisse in die Umsetzung des höchst brisanten Themenkomplexes „Medien und Gesellschaft“ ein. In Hinblick auf ihre spätere berufliche Praxis ging es im Projektseminar darum, bei den Studierenden den Blick für die Verantwortung von Medienschaffenden zu schärfen und sie für ethische Aspekte in medialen Prozessen zu sensibilisieren. Gemeint sind ethische Problemstellungen, wie sie zum Beispiel bei Verletzungen der Privatsphäre oder der Würde des Menschen durch (Selbst-) Inszenierungen auf Social Media- Plattformen oder bei persuasiven Werbeformaten vorkommen.
Die Projektgruppen bearbeiteten folgende Themen wie z.B. Provokante Werbung, Werbefotos – Frauenbilder, Social Media Trends und Datenschutz, Virtual Reality – Virtual Disease und Augmented Reality und deren Möglichkeiten und Gefahren
Die drei augestellten Projektgruppen gestalteten diese Themen in Form von multimedialen Stories,
wie folgt:
Werbung im Netz – Provokante Werbung
Umgesetzt als multimediale Story:
Story einer Kampagnenentwicklung in einer Agentur – Provokante Werbung
„Das Bier an den Mann bringen“
Social Media – Privatsphäre und Datenschutz- Fake News – Privates und Öffentliches
Umgesetzt als multimediale Story:
Drama mit Dokumentation „Cyber-mobbing – Der Täter kommt bis ins Schlafzimmer“
Augmented Reality und Möglichkeiten und Gefahren
Umgesetzt als multimediale Story:
Thriller „ i See“ als multimediales Tagebuch
Dabei galt es, diese abstrakten Fragestellungen in multimediale Formate zu überführen, um eine Geschichte so zu erzählen, dass der Betrachter sowohl emotional als auch kognitiv in die ethische Problematik eingebunden wird und sich aufgrund seiner eigenen medialen Alltagserfahrung identifizieren kann. Die Herausforderung bestand darin, die Themen visuell und multimedial so zu gestalten, dass Betrachter*innen mit in die Geschichte hineingezogen werden.
Dies ist den verschiedenen Projektgruppen auf sehr unterschiedliche Art des multimedialen Erzählens gelungen. So setzte sich eine Gruppe mit den Gefahren von Technikinnovationen für die einzelnen Personen auseinander, indem sie darstellte, wie Aufenthalte in der Virtual Reality pathologische Formen annehmen, Personen ein Suchtverhalten entwickeln und unter zunehmendem Realitätsverlust leiden können. Durch die subjektive Kameraführung aus der Perspektive des Protagonisten oder der Protagonistin wird der Betrachter in die Geschichte hineingezogen und erlebt das Geschehen hautnah.
Das Projekt einer anderen Gruppe fordert den Betrachter zum behutsamen und reflektierten Umgang mit Social Media Trends heraus, ein weiteres verweist auf die psychischen Gefahren von Sozialen Plattformen, wenn die Netzkommunikation im Cyber-Mobbing endet. Gezeigt wird hier das Schicksal eines jungen Mädchens, das aufgrund der Verfolgung im Netz Suizid begeht. Dazu werden Experteninterviews geführt und albtraumhafte Gefühle szenisch und atmosphärisch umgesetzt.
Einen Gang durch die Kultur-und Mediengeschichte erlebt man beim Betrachten des Projekts zum Thema „Die Frau in der Werbung“. Die ausgewählten Werbespots machen den Wandlungsprozess von gesellschaftlichen Normen mit Bildern „anschaulich“.
Um Grenzüberschreitungen bei „provokanten Werbungen“ erfahrbar zu machen, zeigte diese Projektgruppe ihren eigenen Erkenntnisprozess beim Umsetzen ihres Themas, bei dem die Studierenden selbst ausloten mussten, wo das „Zeigen“ der Grenze bei sexistischen oder würdeverletzenden Darstellungen selbst zur Grenzüberschreitung werden kann.
Video: Multimediales Storytelling und Medienethik
Die Gruppen schafften es, ihre Story so zu gestalten, dass informative bzw. dokumentarische Elemente mit fiktiven Inszenierungen kombiniert wurden. Die Betrachter*innen können die ethischen Problemstellungen auf diese Weise „konkret“ erfassen und werden durch die Story aufgefordert, sich ein eigenes Urteil aufgrund der gezeigten Handlung zu bilden und damit eine reflektierte Position einzunehmen.
Das war ein Auszug aus dem Projekt "multimediales storytelling und medienethik"
Studierende unseres Studiengangs und Studierende der Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik entwickelten in einem Projektseminar gemeinsam multimediale Storytellingformate, die aktuelle medienethische Probleme im Kontext der digitalen Medien thematisieren.