gemalte schwarze Hand neben der Aufschrift "Stop Racism"

Wie rassistisch ist Deutschland? – ein Feature

Nach dem gewaltsamen Tod des schwarzen Amerikaners George Floyd, herbeigeführt durch einen weißen Polizisten, verstärkten sich weltweit die Diskussionen um das Thema Rassismus und rassistische Gewalt. Eine ganze Bewegung protestiert seither wieder vermehrt für Gleichheit und Menschlichkeit. Doch was hat das mit Deutschland zu tun? Wer glaubt „so etwas gibt es hier nicht“ irrt gewaltig.

„Ein fremder Mann hat mir mal entgegengerufen: ‚So Leute wie du gehören hier nicht hin!‘“ Maria Schröder* ist Deutsche, 23 Jahre alt und Studentin. „Diese Erfahrungen sind etwas, das ich immer mit mir trage, ob ich will oder nicht.“ Sie hat indische Wurzeln, doch ihre Eltern sind weiß, denn sie wurde als Baby adoptiert. „Egal, wen ich kennenlerne oder welchen Job ich anfange – ich muss mich immer erklären. Denn meist weiß ich schon durch die Blicke, dass sich die Leute fragen woher ich wohl komme.“

Viele Menschen in Deutschland machen ähnliche Erfahrungen wie Schröder. Der häufigste Grund für Diskriminierung ist laut Antidiskriminierungstelle des Bundes die ethnische Herkunft. Jede dritte Anfrage hat diesen Hintergrund. Diese sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen und auch die Zahlen aus 2020 führen den Trend fort.

Shu-chen Lin* leidet ebenfalls unter rassistischen Beleidigungen und Vorurteilen, mittlerweile sogar täglich. Die 21-jährige Taiwanesin lebt seit über zwei Jahren in Deutschland. Auch sie ist Studentin.
„Jeden Tag ruft mir jemand ‚Corona! Virus!‘ hinterher. Einmal hat mich eine Frau richtig angeschrien. Nichts gesagt, einfach nur geschrien.“ Aber auch schon vor der Corona-Pandemie erlebte Lin Rassismus, beispielsweise Ausrufe wie „Sching Schang Schong.“ Es waren aber nicht immer Fremde, die sich rassistisch äußerten. „An meiner ersten Uni gab es einen Dozenten, der mich immer nur ‚gelbes Mädchen‘ genannt hat. Einfach so.“

Dass dies kein neues, sondern ein anhaltendes Phänomen unserer Gesellschaft ist bestätigt Sebastian Bickerich von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. „Das können wir nicht nur an unseren eigenen Zahlen erkennen, sondern auch an wissenschaftlichen Langzeit-Untersuchungen. Dort ist das gleichbleibend hohe Niveau an rassistischen Vorurteilen in der deutschen Bevölkerung eindeutig zu erkennen.“ Dr. Karim Fereidooni, Rassismusforscher an der Ruhr Uni Bochum, formuliert es noch eindeutiger: „Deutschland hat kein Problem mit Rassismus, denn dann würde man ja davon ausgehen, dass der Normalzustand rassismusfrei sei. Das ist aber nicht der Fall. Rassismus ist ein Strukturmerkmal unserer Gesellschaft.“ Aufgrund der in unserer Gesellschaft verankerten rassistischen Wissensbestände gäbe es keinen Raum und keine Person, die sich vollkommen davon freisprechen könnte.

Wie Rassismus entstand

Doch woher kommen diese Wissensbestände? Fereidooni betont, dass sie ursprünglich nichts mit den betroffenen Personen zu tun hätten, denn Rassismus sei eine Fantasie über diese. Dies lässt sich schon durch seinen Ursprung bestätigen. Tupoka Ogette, Antirassismus-Trainerin und Expertin für Vielfalt und Antidiskriminierung, erklärt in ihrem Buch „Exit Racism“, dass der Begriff der Rasse an sich erst durch Rassismus entstand sei, denn bis ins 17. Jahrhundert habe es diesen nur im Kontext von Tieren und Pflanzen gegeben. Ab diesem Zeitpunkt seien dann verschiedene Rassentheorien entstanden, die aber alle eines gemeinsam hätten: die weiße Rasse an die Spitze der Hierarchie. Auch in Europa sei dies im Rahmen der Kolonialgeschichte geschehen. Allerdings seien die Europäer nicht zu Sklavenhändlern geworden, weil sie Rassisten waren, sondern „sie wurden Rassisten, um Menschen für ihren eigenen Profit versklaven zu können. Sie brauchten eine ideologische Untermauerung, eine moralische Legitimierung ihrer weltweiten Plünderungsindustrie”, so Ogette. Hier wird auch klar, warum weiße Menschen nicht von Rassismus (negativ) betroffen sein können: Sie werden durch ihn bevorzugt.

Einfach Überall

Bickerich berichtet davon, dass Betroffene im Alltag Rassismus in den unterschiedlichsten Bereichen erleben, wie bei der Job- und Wohnungssuche oder im öffentlichen Nahverkehr. Hier seien auch die alltäglichsten Situationen nicht zu vernachlässigen, denn „diese schaden massiv der Integration.“ Als Beispiel führt er Kopftuchträgerinnen an, die keinen Probetermin im Fitnessstudio bekommen oder schwarze Menschen, die nicht in die Disco dürfen, weil dort schon „zu viele dieser Art“ vertreten seien.

Doch auch in schulischen oder beruflichen Kontexten findet Rassismus statt. Esin Ackermann* ist angehende Lehrerin und gerade im Referendariat an einem Gymnasium. Die 27-jährige Deutsche hat türkische Wurzeln. Schon während ihres Studiums hat sie festgestellt, dass eine Lehrerin mit Migrationshintergrund nicht bei allen gern gesehen ist. Von Kommiliton*innen hörte sie Sätze wie
„Warum studieren die überhaupt, aus denen wird doch sowieso nie eine gute Lehrkraft. Ich würde meine Kinder niemals von so jemandem unterrichten lassen.“ Nochmal einen etwas anderen Beigeschmack hat es allerdings, wenn sich selbst die Personen rassistisch äußern, die die angehenden Lehrer*innen ausbilden sollen. Ackermanns Ausbildungsbeauftragter hatte sich vor ihr lautstark über einen Schüler aufgeregt, der im Unterricht aufgefallen war. Seine Erklärung für das Verhalten des Schülers: er sei einfach ein „Pascha“, weil er zu Hause als Mann schließlich keine Grenzen kennen würde. „Da merkt man richtig dieses Vorurteil, dass Frauen in der türkischen Kultur nichts wert wären und Männern alles serviert wird“, so Ackermann. Andere Gründe für das Verhalten des Schülers, wie beispielsweise die Pubertät, seien nicht in Frage gekommen – „einfach nur wegen dem türkischen Namen.“

Aber nicht immer sind rassistische Äußerungen so klar zu erkennen. Bei der Wohnungssuche oder bei ihren Hobbies erlebt Maria Schröder immer wieder irritierte Blicke. „Die Gesichter der Leute sagen oft
‚Hä? So sieht doch keine Maria Schröder aus!‘ Das verletzt mich dann manchmal. Sich einfach das Recht rauszunehmen zu bestimmen, was jetzt als deutsch gilt… Das ist schlimm für mich.“ Schröder erzählt, dass gerade solche Äußerungen seit der Flüchtlingskrise in ihrem Empfinden enorm zugenommen haben. Auch Aussagen wie „du kannst aber gut deutsch!“ oder „dich meine ich nicht, du bist ja ganz anders als andere“ kenne sie zu Genüge. So auch Ackermann: ein Mitschüler erklärte ihr ausführlich, warum er später unbedingt die NPD wählen wolle. Schließlich seien nach seinem Empfinden alle Ausländer gleich schlimm – außer Ackermann natürlich, sie sei wirklich super nett. Solche Aussagen sind laut Fereidooni im doppelten Sinn problematisch: „Der Gedanke ‚Er ist anders als die anderen, er ist die Ausnahme und ganz besonders toll integriert‘ dient als Schutz. Menschen schützen sich davor sich mit ihren rassismusrelevanten Wissensbeständen auseinanderzusetzen. Denn wenn er nicht die Ausnahme ist, dann müsste man eigentlich über seinen eigenen Rassismus nachdenken.“

Mehr als eine Beleidigung

Über die Folgen von solchen Diskriminierungen gibt es zahlreiche Studien. Demnach erleben die meisten Betroffenen psychische und körperliche Belastungen, Wut, Depression, das Bedürfnis sich zurückzuziehen und weitere, ähnliche Beeinträchtigungen als Folge diskriminierender Situationen. Alice Hasters, rassismuskritische Journalistin und Autorin, betont in ihrem Essay mit dem Titel „Mückenstiche mit System“, dass auch noch so vermeintlich harmlose Handlungen von Betroffenen wahrgenommen und prägend wirken würden:
„Eine deutsche Hijabi bekommt täglich verdutzte Blicke, wenn sie den Mund aufmacht [und gut deutsch spricht]. Ein schwarzer Mann sieht in seinem Leben hunderte verängstigte Gesichter [von Personen, die die Straßenseite wechseln].“ In ihrer Summe sei der Schmerz solcher Momente kaum auszuhalten. Auch Schröder berichtet von der Intensität solch „kleiner“ Situationen. Hinzu kommen dann auch Aspekte ohne Personenbeteiligung, wie fast ausschließlich weißes Make-Up in der Drogerie. Solche Dinge seien allein betrachtet nicht so gewichtig, „aber im Nachhinein fühlt man sich dann doch doof. Da habe ich mir dann auch oft blonde Haare und helle Haut gewünscht.“

Ackermann berichtet davon, aus Angst vor bestimmten Reaktionen manche Themen im Gespräch ganz zu vermeiden. „Man merkt schon sehr eindeutig, wenn jemand wirklich einfach interessiert ist oder wenn jemand diesen gewissen Unterton hat. Das ist dann unangenehm und ich habe das Gefühl, mich oder direkt die ganze türkische Kultur rechtfertigen zu müssen.“

Neben den bereits beschriebenen psychischen und körperlichen Folgen von Rassismus wird mittlerweile aber sogar eine Nähe zum Thema Trauma vermutet. Hierzu schreibt Dr. Amma Yeboah, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, dass im Falle von Rassismus immer die gleiche Botschaft vermittelt würde: Betroffene gehören nicht dazu, sie seien „(sozial) tot.“ Ein solcher Ausschluss aus der menschlichen Gemeinschaft sei immer eine Gewalterfahrung und daher potenziell traumatisch.

Die psychischen Auswirkungen von Rassismus spürt auch Lin mittlerweile deutlich, insbesondere seit den täglichen Anfeindungen aufgrund von Corona. „Wenn ich draußen unterwegs bin fällt es mir schwer, meinen Kopf oben zu halten… Ich vermeide Augenkontakt, weil ich Angst habe, dass mich jemand anspricht. Ich will einfach nicht auffallen.“ Am Anfang der Pandemie war es besonders extrem.
„Ich wollte ich unbedingt zurück nach Taiwan. Ich habe mich kaum noch rausgetraut, weil die Menschen mich so oft angegangen sind. Das war wirklich schlimm.“ Auch Schröder teilt solche Ängste. Allein fühle sie sich in den akuten Situationen meist wie ohnmächtig. „Ich glaube, dass ich mich ohne Freunde und Familie nicht sicher fühlen würde… Das erschreckt mich gerade selbst, aber wenn ich mir vorstelle, hier in Deutschland allein zu sein – dann würde ich mich nicht sicher fühlen, nein.“

Ein zu brechendes Tabu

Rassismus sei in der Mitte der Gesellschaft salonfähig, so Fereidooni. Das sähe man allein am Einzug der AFD in den Bundestag. Er ist sich sicher, dass es „vor 10 Jahren Aussagen wie von Björn Höcke [Einwanderungspolitik sei die „Abschaffung des deutschen Volkes“, das Holocaust-Denkmal sei eine „Schande“, u.v.m.] nicht gegeben hätte. Ein Politiker, der solche Aussagen tätigt, hätte niemals sein Mandat einfach so fortführen können.“ Schröder sieht das ähnlich: „Das Problem liegt darin, dass Menschen sich rausnehmen, sich rassistisch zu verhalten, ohne, dass etwas passiert. ‚Ich meine das ja nicht böse‘ kommt dann als Antwort.“ Auch das Hin und Her in der Diskussion um die Untersuchungen bei der Polizei prangert sie in diesem Kontext an. Öffentlichkeit und Politik hatten nach entsprechenden Vorwürfen einige Wochen lang diskutiert, ob es eine Untersuchung zu rechtsextremen Einstellungen bei der Polizei geben solle. Für Schröder sage dieser Diskurs „doch schon alles. Da weiß man dann auch so schon ganz genau, warum es diese Untersuchungen nicht geben soll.“ Rassismus werde in unserer Gesellschaft tabuisiert, so Fereidooni. Viele Menschen würden sich nicht damit auseinandersetzen wollen und Rassismus mit den unterschiedlichsten Begründungen leugnen. Auch der Vergleich mit den USA reiht sich für ihn hier ein: „Das Argument, dass es in den USA viel schlimmer ist, stellt für mich nur ein weiteres Tabuisierungsmuster dar, um sich nicht mit Rassismus in Deutschland zu beschäftigen.“ Dahinter stehe die Befürchtung, nach einer Auseinandersetzung mit der Thematik eben auch eine Veränderung initiieren zu müssen. Aber „eben nicht nur bei rechtsextremen Menschen, sondern in der breiten Bevölkerung.“ Diese Tabuisierung führe schlussendlich dazu, dass nicht Rassismus selbst skandalisiert werde, sondern Rassismuskritik.

Allerdings betont Fereidooni, dass es auch eine andere Seite der Medaille gäbe: „Auch wenn Rassismus salonfähig ist, ist [ein Teil von] Deutschland so rassismuskritisch wie nie zuvor in der Geschichte der BRD: Straßen werden umbenannt, Proteste finden statt, Expert*innenkommissionen beraten die Politik, etc.“ Auch Schröder nimmt diese Veränderungen wahr, vor allem generationell. Für sie ist es in erster Linie die jüngere Generation, die den Wandel vorantreibt: „Ich bin so stolz auf uns als Generation, dass wir diese Diskussionen führen und uns nicht mehr den Mund verbieten lassen. Sei es, weil wir Frauen, queer oder schwarz sind. Wir sind einfach auf einem guten Weg.“ Für sie ist es selbstverständlich diesen Weg auch weiterhin zu verfolgen, denn sie glaubt nicht, dass Rassismus von Natur aus in den Menschen verankert ist. Vielmehr hätten wir diese Gedanken von Generation zu Generation weitergegeben – und könnten sie deshalb auch wieder ändern. Fereidooni bestätigt diese Idee: „Ich glaube nicht, dass es etwas wie ein Rassismus-Gen gibt. Wir erlernen es, rassistisch zu sein. Deswegen müssen wir jeden Tag lernen, uns zu sensibilisieren und uns fragen: wie kann ich nicht rassistisch sein?“

Die bloße Anerkennung der Tatsachen, also dass es Rassismus gibt, was er den Menschen beibringt und bei Betroffenen auslöst, sei laut ihm der grundlegendste Schritt, um eine Veränderung überhaupt möglich zu machen. Auch die Frage, was Rassismus mit dem eigenen Leben zu tun hat, könne viel auslösen. Schließlich beschädige er auch die Integrität weiß-deutscher Menschen, so Fereidooni. Zum Einstieg empfiehlt er die Auseinandersetzung mit den eigenen Erinnerungen: „Welche Kinderlieder habe ich gesungen, welche Bücher gelesen? Wie wurden Migranten darin dargestellt? Wurde mir in der Schule beigebracht, dass Deutschland Anteil am Kolonialismus hatte? Und wenn nicht, warum nicht? Wie spricht mein Onkel am Familienfest über Geflüchtete?“ Laut Fereidooni würden sich all diese Kleinigkeiten automatisch ablagern, ob bewusst oder unbewusst. Auch für Lin ist die reine Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken und das Bewusstsein über die Situation das, was am wichtigsten ist. Ihrer Ansicht nach ist „Wissen das Mindeste, was wirklich jeder machen kann.“

Auch Bickerich stimmt in diesen Ansatz mit ein. Es helfe sehr, sich seiner eigenen Privilegien bewusst zu werden: „Ist all mein (Bildungs-)Erfolg wirklich ausschließlich durch meine eigene Leistung zustande gekommen oder gibt es vielleicht Faktoren, die mich gegenüber anderen begünstigt haben, ohne dass ich etwas dafür kann? Und wie wäre es, wenn das anders gewesen wäre?“ Dadurch schaffe man Empathie, „und nur mit Empathie kommen wir hier weiter.“

Es brauche den Willen, immer weiter zu lernen, so Fereidooni. Denn bei einem solchen Thema könne man nie wirklich ausgelernt haben. Es bliebe die tägliche Aufgabe eines jeden Einzelnen, zuzuhören, sich selbst zu reflektieren und so eine Veränderung im eigenen Denken und Handeln zu bewirken. Er sagt, dass dabei nur die eine Frage schon enorm viel bewegen könne: „Was kann ich tun, um ein guter Partner zu sein – ein guter Partner im Kampf gegen Rassismus?“

*Name geändert

Beitragsbild: Maiconfz, Pixabay License, via Pixabay

Das war ein Feature einer OR-Studentin über Rassismus in Deutschland

In den ersten beiden Semester lernen Studierende alles Wichtige über Journalismus – von den verschiedenen Darstellungsformen über journalistische Recherche bis hin zum journalistischen Schreiben. Im zweiten Semester verfassen OR-Studierende ein Feature – eine Mischung aus Bericht und Reportage – und können auf diese Weise erste praktische Erfahrung sammeln, sofern sie keine Vorkenntnisse in diesem Bereich haben.

Julia Verstraelen hat sich in ihrem Feature mit dem Thema Rassismus in Deutschland beschäftigt.

Porträt Julia Verstraelen

Julia Verstraelen

Nach ihrem Bachelor in Sozialer Arbeit hat sie sich doch noch mal umentschieden und kommt jetzt vom Schreiben nicht mehr los. Falls doch, spielt sie wahrscheinlich Horrorspiele oder mit ihren Katzen.

In unserem Magazin geben wir Studierende regelmäßig Einblicke in unser Studium und die Arbeitswelt von Alumnis. In der Kategorie

wollen wir euch zeigen, was wir im Laufe des Studiums alles erarbeiten. Darunter fallen beispielsweise (Web-)Projekte, journalistische Texte, Multimedia-Produktionen und noch vieles mehr.

Folgende Schlagwörter finden wir aus dem Redaktionsteam für diesen Beitrag relevant: 

gemalte schwarze Hand neben der Aufschrift "Stop Racism"

Wie rassistisch ist Deutschland? – ein Feature

In dieser Kategorie wollen wir euch jeweils einzelne Auszüge zeigen, die in einem unserer Projekte entstanden sind – zum Beispiel einen einzelnen Text oder ein Video. Ursprünglich sind diese Stücke also in den Projekt-Websites entstanden, aber wir möchten sie hier zusätzlich featuren. 

Nach dem gewaltsamen Tod des schwarzen Amerikaners George Floyd, herbeigeführt durch einen weißen Polizisten, verstärkten sich weltweit die Diskussionen um das Thema Rassismus und rassistische Gewalt. Eine ganze Bewegung protestiert seither wieder vermehrt für Gleichheit und Menschlichkeit. Doch was hat das mit Deutschland zu tun? Wer glaubt „so etwas gibt es hier nicht“ irrt gewaltig.

„Ein fremder Mann hat mir mal entgegengerufen: ‚So Leute wie du gehören hier nicht hin!‘“ Maria Schröder* ist Deutsche, 23 Jahre alt und Studentin. „Diese Erfahrungen sind etwas, das ich immer mit mir trage, ob ich will oder nicht.“ Sie hat indische Wurzeln, doch ihre Eltern sind weiß, denn sie wurde als Baby adoptiert. „Egal, wen ich kennenlerne oder welchen Job ich anfange – ich muss mich immer erklären. Denn meist weiß ich schon durch die Blicke, dass sich die Leute fragen woher ich wohl komme.“

Viele Menschen in Deutschland machen ähnliche Erfahrungen wie Schröder. Der häufigste Grund für Diskriminierung ist laut Antidiskriminierungstelle des Bundes die ethnische Herkunft. Jede dritte Anfrage hat diesen Hintergrund. Diese sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen und auch die Zahlen aus 2020 führen den Trend fort.

Shu-chen Lin* leidet ebenfalls unter rassistischen Beleidigungen und Vorurteilen, mittlerweile sogar täglich. Die 21-jährige Taiwanesin lebt seit über zwei Jahren in Deutschland. Auch sie ist Studentin.
„Jeden Tag ruft mir jemand ‚Corona! Virus!‘ hinterher. Einmal hat mich eine Frau richtig angeschrien. Nichts gesagt, einfach nur geschrien.“ Aber auch schon vor der Corona-Pandemie erlebte Lin Rassismus, beispielsweise Ausrufe wie „Sching Schang Schong.“ Es waren aber nicht immer Fremde, die sich rassistisch äußerten. „An meiner ersten Uni gab es einen Dozenten, der mich immer nur ‚gelbes Mädchen‘ genannt hat. Einfach so.“

Dass dies kein neues, sondern ein anhaltendes Phänomen unserer Gesellschaft ist bestätigt Sebastian Bickerich von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. „Das können wir nicht nur an unseren eigenen Zahlen erkennen, sondern auch an wissenschaftlichen Langzeit-Untersuchungen. Dort ist das gleichbleibend hohe Niveau an rassistischen Vorurteilen in der deutschen Bevölkerung eindeutig zu erkennen.“ Dr. Karim Fereidooni, Rassismusforscher an der Ruhr Uni Bochum, formuliert es noch eindeutiger: „Deutschland hat kein Problem mit Rassismus, denn dann würde man ja davon ausgehen, dass der Normalzustand rassismusfrei sei. Das ist aber nicht der Fall. Rassismus ist ein Strukturmerkmal unserer Gesellschaft.“ Aufgrund der in unserer Gesellschaft verankerten rassistischen Wissensbestände gäbe es keinen Raum und keine Person, die sich vollkommen davon freisprechen könnte.

Wie Rassismus entstand

Doch woher kommen diese Wissensbestände? Fereidooni betont, dass sie ursprünglich nichts mit den betroffenen Personen zu tun hätten, denn Rassismus sei eine Fantasie über diese. Dies lässt sich schon durch seinen Ursprung bestätigen. Tupoka Ogette, Antirassismus-Trainerin und Expertin für Vielfalt und Antidiskriminierung, erklärt in ihrem Buch „Exit Racism“, dass der Begriff der Rasse an sich erst durch Rassismus entstand sei, denn bis ins 17. Jahrhundert habe es diesen nur im Kontext von Tieren und Pflanzen gegeben. Ab diesem Zeitpunkt seien dann verschiedene Rassentheorien entstanden, die aber alle eines gemeinsam hätten: die weiße Rasse an die Spitze der Hierarchie. Auch in Europa sei dies im Rahmen der Kolonialgeschichte geschehen. Allerdings seien die Europäer nicht zu Sklavenhändlern geworden, weil sie Rassisten waren, sondern „sie wurden Rassisten, um Menschen für ihren eigenen Profit versklaven zu können. Sie brauchten eine ideologische Untermauerung, eine moralische Legitimierung ihrer weltweiten Plünderungsindustrie”, so Ogette. Hier wird auch klar, warum weiße Menschen nicht von Rassismus (negativ) betroffen sein können: Sie werden durch ihn bevorzugt.

Einfach Überall

Bickerich berichtet davon, dass Betroffene im Alltag Rassismus in den unterschiedlichsten Bereichen erleben, wie bei der Job- und Wohnungssuche oder im öffentlichen Nahverkehr. Hier seien auch die alltäglichsten Situationen nicht zu vernachlässigen, denn „diese schaden massiv der Integration.“ Als Beispiel führt er Kopftuchträgerinnen an, die keinen Probetermin im Fitnessstudio bekommen oder schwarze Menschen, die nicht in die Disco dürfen, weil dort schon „zu viele dieser Art“ vertreten seien.

Doch auch in schulischen oder beruflichen Kontexten findet Rassismus statt. Esin Ackermann* ist angehende Lehrerin und gerade im Referendariat an einem Gymnasium. Die 27-jährige Deutsche hat türkische Wurzeln. Schon während ihres Studiums hat sie festgestellt, dass eine Lehrerin mit Migrationshintergrund nicht bei allen gern gesehen ist. Von Kommiliton*innen hörte sie Sätze wie
„Warum studieren die überhaupt, aus denen wird doch sowieso nie eine gute Lehrkraft. Ich würde meine Kinder niemals von so jemandem unterrichten lassen.“ Nochmal einen etwas anderen Beigeschmack hat es allerdings, wenn sich selbst die Personen rassistisch äußern, die die angehenden Lehrer*innen ausbilden sollen. Ackermanns Ausbildungsbeauftragter hatte sich vor ihr lautstark über einen Schüler aufgeregt, der im Unterricht aufgefallen war. Seine Erklärung für das Verhalten des Schülers: er sei einfach ein „Pascha“, weil er zu Hause als Mann schließlich keine Grenzen kennen würde. „Da merkt man richtig dieses Vorurteil, dass Frauen in der türkischen Kultur nichts wert wären und Männern alles serviert wird“, so Ackermann. Andere Gründe für das Verhalten des Schülers, wie beispielsweise die Pubertät, seien nicht in Frage gekommen – „einfach nur wegen dem türkischen Namen.“

Aber nicht immer sind rassistische Äußerungen so klar zu erkennen. Bei der Wohnungssuche oder bei ihren Hobbies erlebt Maria Schröder immer wieder irritierte Blicke. „Die Gesichter der Leute sagen oft
‚Hä? So sieht doch keine Maria Schröder aus!‘ Das verletzt mich dann manchmal. Sich einfach das Recht rauszunehmen zu bestimmen, was jetzt als deutsch gilt… Das ist schlimm für mich.“ Schröder erzählt, dass gerade solche Äußerungen seit der Flüchtlingskrise in ihrem Empfinden enorm zugenommen haben. Auch Aussagen wie „du kannst aber gut deutsch!“ oder „dich meine ich nicht, du bist ja ganz anders als andere“ kenne sie zu Genüge. So auch Ackermann: ein Mitschüler erklärte ihr ausführlich, warum er später unbedingt die NPD wählen wolle. Schließlich seien nach seinem Empfinden alle Ausländer gleich schlimm – außer Ackermann natürlich, sie sei wirklich super nett. Solche Aussagen sind laut Fereidooni im doppelten Sinn problematisch: „Der Gedanke ‚Er ist anders als die anderen, er ist die Ausnahme und ganz besonders toll integriert‘ dient als Schutz. Menschen schützen sich davor sich mit ihren rassismusrelevanten Wissensbeständen auseinanderzusetzen. Denn wenn er nicht die Ausnahme ist, dann müsste man eigentlich über seinen eigenen Rassismus nachdenken.“

Mehr als eine Beleidigung

Über die Folgen von solchen Diskriminierungen gibt es zahlreiche Studien. Demnach erleben die meisten Betroffenen psychische und körperliche Belastungen, Wut, Depression, das Bedürfnis sich zurückzuziehen und weitere, ähnliche Beeinträchtigungen als Folge diskriminierender Situationen. Alice Hasters, rassismuskritische Journalistin und Autorin, betont in ihrem Essay mit dem Titel „Mückenstiche mit System“, dass auch noch so vermeintlich harmlose Handlungen von Betroffenen wahrgenommen und prägend wirken würden:
„Eine deutsche Hijabi bekommt täglich verdutzte Blicke, wenn sie den Mund aufmacht [und gut deutsch spricht]. Ein schwarzer Mann sieht in seinem Leben hunderte verängstigte Gesichter [von Personen, die die Straßenseite wechseln].“ In ihrer Summe sei der Schmerz solcher Momente kaum auszuhalten. Auch Schröder berichtet von der Intensität solch „kleiner“ Situationen. Hinzu kommen dann auch Aspekte ohne Personenbeteiligung, wie fast ausschließlich weißes Make-Up in der Drogerie. Solche Dinge seien allein betrachtet nicht so gewichtig, „aber im Nachhinein fühlt man sich dann doch doof. Da habe ich mir dann auch oft blonde Haare und helle Haut gewünscht.“

Ackermann berichtet davon, aus Angst vor bestimmten Reaktionen manche Themen im Gespräch ganz zu vermeiden. „Man merkt schon sehr eindeutig, wenn jemand wirklich einfach interessiert ist oder wenn jemand diesen gewissen Unterton hat. Das ist dann unangenehm und ich habe das Gefühl, mich oder direkt die ganze türkische Kultur rechtfertigen zu müssen.“

Neben den bereits beschriebenen psychischen und körperlichen Folgen von Rassismus wird mittlerweile aber sogar eine Nähe zum Thema Trauma vermutet. Hierzu schreibt Dr. Amma Yeboah, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, dass im Falle von Rassismus immer die gleiche Botschaft vermittelt würde: Betroffene gehören nicht dazu, sie seien „(sozial) tot.“ Ein solcher Ausschluss aus der menschlichen Gemeinschaft sei immer eine Gewalterfahrung und daher potenziell traumatisch.

Die psychischen Auswirkungen von Rassismus spürt auch Lin mittlerweile deutlich, insbesondere seit den täglichen Anfeindungen aufgrund von Corona. „Wenn ich draußen unterwegs bin fällt es mir schwer, meinen Kopf oben zu halten… Ich vermeide Augenkontakt, weil ich Angst habe, dass mich jemand anspricht. Ich will einfach nicht auffallen.“ Am Anfang der Pandemie war es besonders extrem.
„Ich wollte ich unbedingt zurück nach Taiwan. Ich habe mich kaum noch rausgetraut, weil die Menschen mich so oft angegangen sind. Das war wirklich schlimm.“ Auch Schröder teilt solche Ängste. Allein fühle sie sich in den akuten Situationen meist wie ohnmächtig. „Ich glaube, dass ich mich ohne Freunde und Familie nicht sicher fühlen würde… Das erschreckt mich gerade selbst, aber wenn ich mir vorstelle, hier in Deutschland allein zu sein – dann würde ich mich nicht sicher fühlen, nein.“

Ein zu brechendes Tabu

Rassismus sei in der Mitte der Gesellschaft salonfähig, so Fereidooni. Das sähe man allein am Einzug der AFD in den Bundestag. Er ist sich sicher, dass es „vor 10 Jahren Aussagen wie von Björn Höcke [Einwanderungspolitik sei die „Abschaffung des deutschen Volkes“, das Holocaust-Denkmal sei eine „Schande“, u.v.m.] nicht gegeben hätte. Ein Politiker, der solche Aussagen tätigt, hätte niemals sein Mandat einfach so fortführen können.“ Schröder sieht das ähnlich: „Das Problem liegt darin, dass Menschen sich rausnehmen, sich rassistisch zu verhalten, ohne, dass etwas passiert. ‚Ich meine das ja nicht böse‘ kommt dann als Antwort.“ Auch das Hin und Her in der Diskussion um die Untersuchungen bei der Polizei prangert sie in diesem Kontext an. Öffentlichkeit und Politik hatten nach entsprechenden Vorwürfen einige Wochen lang diskutiert, ob es eine Untersuchung zu rechtsextremen Einstellungen bei der Polizei geben solle. Für Schröder sage dieser Diskurs „doch schon alles. Da weiß man dann auch so schon ganz genau, warum es diese Untersuchungen nicht geben soll.“ Rassismus werde in unserer Gesellschaft tabuisiert, so Fereidooni. Viele Menschen würden sich nicht damit auseinandersetzen wollen und Rassismus mit den unterschiedlichsten Begründungen leugnen. Auch der Vergleich mit den USA reiht sich für ihn hier ein: „Das Argument, dass es in den USA viel schlimmer ist, stellt für mich nur ein weiteres Tabuisierungsmuster dar, um sich nicht mit Rassismus in Deutschland zu beschäftigen.“ Dahinter stehe die Befürchtung, nach einer Auseinandersetzung mit der Thematik eben auch eine Veränderung initiieren zu müssen. Aber „eben nicht nur bei rechtsextremen Menschen, sondern in der breiten Bevölkerung.“ Diese Tabuisierung führe schlussendlich dazu, dass nicht Rassismus selbst skandalisiert werde, sondern Rassismuskritik.

Allerdings betont Fereidooni, dass es auch eine andere Seite der Medaille gäbe: „Auch wenn Rassismus salonfähig ist, ist [ein Teil von] Deutschland so rassismuskritisch wie nie zuvor in der Geschichte der BRD: Straßen werden umbenannt, Proteste finden statt, Expert*innenkommissionen beraten die Politik, etc.“ Auch Schröder nimmt diese Veränderungen wahr, vor allem generationell. Für sie ist es in erster Linie die jüngere Generation, die den Wandel vorantreibt: „Ich bin so stolz auf uns als Generation, dass wir diese Diskussionen führen und uns nicht mehr den Mund verbieten lassen. Sei es, weil wir Frauen, queer oder schwarz sind. Wir sind einfach auf einem guten Weg.“ Für sie ist es selbstverständlich diesen Weg auch weiterhin zu verfolgen, denn sie glaubt nicht, dass Rassismus von Natur aus in den Menschen verankert ist. Vielmehr hätten wir diese Gedanken von Generation zu Generation weitergegeben – und könnten sie deshalb auch wieder ändern. Fereidooni bestätigt diese Idee: „Ich glaube nicht, dass es etwas wie ein Rassismus-Gen gibt. Wir erlernen es, rassistisch zu sein. Deswegen müssen wir jeden Tag lernen, uns zu sensibilisieren und uns fragen: wie kann ich nicht rassistisch sein?“

Die bloße Anerkennung der Tatsachen, also dass es Rassismus gibt, was er den Menschen beibringt und bei Betroffenen auslöst, sei laut ihm der grundlegendste Schritt, um eine Veränderung überhaupt möglich zu machen. Auch die Frage, was Rassismus mit dem eigenen Leben zu tun hat, könne viel auslösen. Schließlich beschädige er auch die Integrität weiß-deutscher Menschen, so Fereidooni. Zum Einstieg empfiehlt er die Auseinandersetzung mit den eigenen Erinnerungen: „Welche Kinderlieder habe ich gesungen, welche Bücher gelesen? Wie wurden Migranten darin dargestellt? Wurde mir in der Schule beigebracht, dass Deutschland Anteil am Kolonialismus hatte? Und wenn nicht, warum nicht? Wie spricht mein Onkel am Familienfest über Geflüchtete?“ Laut Fereidooni würden sich all diese Kleinigkeiten automatisch ablagern, ob bewusst oder unbewusst. Auch für Lin ist die reine Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken und das Bewusstsein über die Situation das, was am wichtigsten ist. Ihrer Ansicht nach ist „Wissen das Mindeste, was wirklich jeder machen kann.“

Auch Bickerich stimmt in diesen Ansatz mit ein. Es helfe sehr, sich seiner eigenen Privilegien bewusst zu werden: „Ist all mein (Bildungs-)Erfolg wirklich ausschließlich durch meine eigene Leistung zustande gekommen oder gibt es vielleicht Faktoren, die mich gegenüber anderen begünstigt haben, ohne dass ich etwas dafür kann? Und wie wäre es, wenn das anders gewesen wäre?“ Dadurch schaffe man Empathie, „und nur mit Empathie kommen wir hier weiter.“

Es brauche den Willen, immer weiter zu lernen, so Fereidooni. Denn bei einem solchen Thema könne man nie wirklich ausgelernt haben. Es bliebe die tägliche Aufgabe eines jeden Einzelnen, zuzuhören, sich selbst zu reflektieren und so eine Veränderung im eigenen Denken und Handeln zu bewirken. Er sagt, dass dabei nur die eine Frage schon enorm viel bewegen könne: „Was kann ich tun, um ein guter Partner zu sein – ein guter Partner im Kampf gegen Rassismus?“

*Name geändert

Beitragsbild: Maiconfz, Pixabay License, via Pixabay

Das war ein Feature einer OR-Studentin über Rassismus in Deutschland

In den ersten beiden Semester lernen Studierende alles Wichtige über Journalismus – von den verschiedenen Darstellungsformen über journalistische Recherche bis hin zum journalistischen Schreiben. Im zweiten Semester verfassen OR-Studierende ein Feature – eine Mischung aus Bericht und Reportage – und können auf diese Weise erste praktische Erfahrung sammeln, sofern sie keine Vorkenntnisse in diesem Bereich haben.

Julia Verstraelen hat sich in ihrem Feature mit dem Thema Rassismus in Deutschland beschäftigt.

Porträt Julia Verstraelen

Julia Verstraelen

Nach ihrem Bachelor in Sozialer Arbeit hat sie sich doch noch mal umentschieden und kommt jetzt vom Schreiben nicht mehr los. Falls doch, spielt sie wahrscheinlich Horrorspiele oder mit ihren Katzen.

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